Verfahrensmechaniker*in

Maschinen faszinieren Dich einfach und Chemie ist Dein Ding? Perfekt!

Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik steuern und überwachen vorwiegend automatisierte Maschinen und Anlagen für das Beschichten von Oberflächen aus Holz, Metall und Kunststoff mit Lacken, Farben, Kunststoffen, Korrosionsschutzmitteln mithilfe verschiedener Applikationsverfahren.

Der Ausbildungsberuf bietet eine Mischung aus Handwerk, Technik und IT. Neben dem Auftragen von Beschichtungsstoffen geht es auch um die Mitarbeit bei der Entwicklung von Beschichtungssystemen und -verfahren sowie die Kontrolle von Beschichtungsabläufen.

Was macht eine Chemikantin in ihrer Ausbildung?

Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Beschichtungetechnik.

Das Berufsbild der Lacklaboranten ist sehr vielseitig. In erster Linie entwickeln und optimieren sie Lacke und Beschichtungsstoffe. Bei allen Tätigkeiten berücksichtigen Sie die Umwelt- und die Arbeitssicherheit.

Farben und Lacke machen unsere Welt bunt, interessant und schützen wertvolle Ressourcen. Finde tolle Jobs in einem abwechslungsreichen Umfeld und starte Deine Karriere in der Farbenindustrie.

Ziel war es, die Astronauten und die Raumkapsel beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vor den dabei entstehenden enormen Temperaturen zu schützen.

Heute werden hitzeresistente Lacke als passive Feuerschutzsysteme fast überall eingesetzt, um vor allem Stahlkonstruktionen in Hochhäusern und Produktionsanlagen bei Feuer vor dem Zusammenbruch zu schützen. Diese Lacke können Temperaturen von bis zu 1100 °C zwei Stunden lang standhalten. Unlackierte Stahlkonstruktionen würden bei diesen Temperaturen innerhalb einiger Minuten zusammenbrechen.

Auch in der Öl- und petrochemischen Industrie werden hitzeresistente Lacke verwendet. Sie verhindern auf Bohrinseln und Produktionsstätten, dass unkontrollierte Feuer zu verheerenden Explosionen führen können.

Damit hitzeresistente Lacke diese wichtigen Schutzfunktionen erfüllen können, werden sie je nach Untergrundmaterial in einer Dicke zwischen 4 und 20 mm aufgetragen. Zum Vergleich: Bei der Lackierung von Fahrzeugen reicht eine Dicke von weniger als einem Millimeter.

Warum haben Sie sich eigentlich für ein Lackingenieurstudium entschieden?

Nach meinem Abitur wollte ich etwas mit Chemie studieren. Damals sah der Arbeitsmarkt für die Absolventen von Universitäten relativ schlecht aus. Deshalb habe ich mich bei den Fachhochschulen umgesehen. In Esslingen gab es neue Labors und die Studenten dort haben mir erzählt, dass ihre Kommilitonen bis jetzt immer einen Job gefunden haben. Das war sehr wichtig für mich.

Wie haben Sie Ihr Studium erlebt?

Das Studium hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine gute Mischung aus Vorlesungen und Praktika. Dabei hatte mein Semester mit 20 Kommilitonen eine angenehme Größe. Die Professoren standen jederzeit für Fragen zur Verfügung – auch außerhalb der Sprechstunden. Ich empfand die familiäre Atmosphäre als sehr angenehm. 

Was waren besondere Highlights während des Studiums in Esslingen?

Die Praxissemester waren immer großartig. Während dieser Zeit konnte ich das Gelernte anwenden. Häufig kam im Studium die Frage auf: Warum soll ich das denn lernen? Dies beantwortete sich dann meist während der Arbeit im Unternehmen. Ich habe die Praxissemester auch immer genutzt, um andere Gegenden kennen zu lernen. So verbrachte ich jeweils schöne sechs Monate in Mannheim, Detroit und Würzburg.

Wie sind Sie an die Ohio State gekommen?

Bei dem Studium in Esslingen lag der Schwerpunkt auf Lackchemie und Korrosionsschutz mit Beschichtungen. Ich wollte noch mehr über die elektrochemischen Vorgänge während des Korrosionsprozesses erfahren und mein Englisch verbessern. Deshalb habe ich mich sowohl in England als auch in den USA bei Korrosionsforschungsgruppen für eine Doktorandenstelle beworben. Mein Advisor von der Ohio State University hielt sich zu dieser Zeit in Deutschland auf. Wir haben uns dann am Markplatz in Würzburg auf einen Kaffee getroffen und nach einer halben Stunde meinte er, er würde mich nehmen.

Die beiden Studierenden Suna Cicek und Paul Jonas Hermes stellen Inhalte und Anwendungsbereiche der Spezialisierung Lackingenieurwesen an der Hochschule Niederrhein vor.

Der 360-Grad-Einblick ins Labor Farbe und Lack der Hochschule Esslingen mit Prof. Dr. Markus Schackmann.

IdeenExpo, Azubis, Workshop

38 Azubis aus Unternehmen der Lack- und Druckfarbenindustrie waren an der Ausarbeitung und Organisation eines Messestandes für die IdeenExpo 2019 beteiligt.

Flugzeug, Cockpit, Nase

Das Gewicht der Flugzeuge ist von großer Bedeutung für die Reichweite und Transportkapazität. Daher wird beim Bau von Flugzeugen Gewicht gespart, wo es nur geht. Deshalb müssen auch die Flugzeuglacke extrem leicht sein. Für die Lackierung einer Boing 747 werden etwa 2.000 bis 2.500 Liter Lack benötigt. Bereits wenige Kilo mehr oder weniger können sich auf die Wirtschaftlichkeit des Flugbetriebs auswirken. Je geringer die Schichtdicke des Lacks, die in Schritten von 0,1 Gramm pro Quadratzentimeter gemessen werden, desto weiter kann ein Flugzeug mit der gleichen Menge Treibstoff fliegen oder mehr Personen befördern.

Flugzeuglacke müssen den Metallkörper eines Flugzeuges vor extremen äußeren Einflüssen schützen. Dazu gehören salzige und saure Niederschläge, starke UV-Strahlung in hohen Flughöhen und Schwankungen der Außentemperatur zwischen 50 °C bis –55 °C. Da der Metallkörper aber auch von innen unempfindlich gegenüber Kondensationsflüssigkeit, aggressiven Chemikalien, Öl, Treibstoff und Enteisungsmitteln sein muss, werden Flugzeuge auch von innen lackiert. Dabei wird im Vergleich zur glatten Außenhaut viermal so viel Lack verbraucht.

Eine Flugzeuglackierung hält in der Regel zwischen fünf und sieben Jahren, bei guter Pflege auch schon einmal zwölf Jahre. Auch der Korrosionsschutz muss über diese langen Zeiträume hinweg allerhöchsten Ansprüchen gerecht werden. Eine Herausforderung für die Lackindustrie besteht in vielen neuen, leichten Materialien, die im Flugzeugbau mehr und mehr Anwendung finden. Ziel ist es, Lacke zu entwickeln, die auf möglichst vielen Untergründen zugleich verwendet werden können, damit pro Flugzeug nur wenige verschiedenen Lacke verarbeitet werden müssen.
 

Die Ausbildung

Die Besonderheit an der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik besteht darin, dass jedes Material unterschiedlich behandelt werden muss. Daher wirst du in diesem Beruf sehr viele Verfahren und Prozesse kennenlernen. Die meisten Verfahrensmechaniker*innen arbeiten in großen Industriehallen. Dort planst du zuallererst die einzelnen Arbeitsschritte und bereitest Materialien und Werkstoffe vor – das heißt, beispielsweise flüssige Lacke und Pulver mischen und den Untergrund von Staub und Schmutz befreien. Der Umgang mit den nötigen Werkzeugen, Chemikalien und Anlagen macht einen großen Teil deiner Ausbildung aus. Wenn dann alles poliert und besprüht ist, kontrollierst du am Ende noch die Qualität der Produkte.

Voraussetzungen

Mind. Fachoberschulreife (Realschulabschluss) sowie technisches Verständnis und handwerkliches Geschick.

Viele Möglichkeiten

Nach der Ausbildung kannst du als Verfahrensmechaniker*in für Beschichtungstechnik in Industriebetrieben des Maschinen- und Anlagen- oder des Fahrzeugbaus, in der Möbelherstellung, in der Elektroindustrie sowie in der Kunststoff verarbeitenden Industrie arbeiten.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Bei guten Leistungen ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit um ein halbes Jahr möglich.

Beruflich vorankommen

Eine Weiterbildung hilft dir, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, nach der Ausbildung als Verfahrensmechaniker*innen für Beschichtungstechnik, die Prüfung zum Industriemeister abzulegen.

Schwerpunkte der Ausbildung

  • Grundlagen der mechanischen Fertigungs- und Fügeverfahren
  • Vor- und Nachbehandeln von unbeschichteten und beschichteten Oberflächen
  • Regeln von Produktionsprozessen
  • Anwenden von Applikationsverfahren
  • Umgang mit Betriebs- und Gefahrstoffen
  • Bedienen, Überwachen und Warten von Einrichtungen und Anlagen
  • Qualitätsmanagement

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung ist das Ende der Karriereleiter in der Lack- und Druckfarbenindustrie noch nicht erreicht. Wie wäre es mit einer Weiterbildung zum TechnikerMeister oder sogar einem Studium? Schau mal rein.

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