Chemie, Labor, Chemietechniker

Techniker

Qualifikation zum Techniker

An staatlichen Berufsfachschulen und im Einzelfall auch bei privaten Bildungsträgern kann eine berufliche Fortbildung zum Techniker absolviert werden. Wird die Fortbildung in Vollzeitform vorgenommen, dauert die Ausbildungszeit in der Regel zwei Jahre, bei der Teilzeitform muss mit einer Ausbildungszeit von drei bis vier Jahren gerechnet werden. Berufsfachschulen, die einen Abschluss als staatlich geprüften Techniker verschiedener Fachrichtungen anbieten, gibt es bundesweit.

Die Arbeitsgebiete der Techniker schließen sich sehr gut an die Tätigkeitsbereiche mit einem Abschluss einer dualen Ausbildung an, da die Techniker über ein erweitertes Wissen verfügen, das zur Leitung von Projekten oder Arbeitsgruppen qualifiziert.

Je nach Fachrichtung bieten sich z. B. die folgende staatlich geprüften Techniker-Abschlüsse in den Fachbereichen an:

  • Chemietechnik
  • Farb- und Lacktechnik
  • Maschinenbautechnik
  • Elektrotechnik

Zulassungsvoraussetzung

Für die Teilnahme an einem Techniker-Lehrgang müssen sowohl schulische als auch berufliche Voraussetzungen erfüllt werden:

Die schulischen Voraussetzungen sind erfüllt, wenn mindestens ein Hauptschulabschluss und ein Abschluss der Berufsschule vorliegt.

Als berufliche Voraussetzung wird der Abschluss einer Berufsausbildung in der einschlägigen Fachrichtung sowie eine einjährige Berufspraxis zum Lehrgangsende erwartet. Alternativ zu der erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung reicht auch eine einschlägige Berufserfahrung von 84 Monaten bis zum Lehrgangsende.

Qualifizierungsformen

Die Technikerqualifikation wird gemäß der Schulgesetze der einzelnen Bundesländer durchgeführt. Die Qualifizierungen werden in Form unterschiedlicher Konzepte angeboten. Die Anzahl der in Präsens und Online angebotenen Unterrichtsstunden sowie den autodidaktischen Selbstlerneinheiten variiert sehr stark. Gemäß den Lehrplänen zur Technikerausbildung beträgt das Stundenkontingent ca. 2000 bis 2500 Unterrichtsstunden. Je nach Organisation der Stoffvermittlung, der Selbstbestimmung des Lernens und der Arbeitsbelastung können die Kurse grob in folgende Formen unterschieden werden. Bei den Kursen findet in den Schulferien kein Unterricht satt. 

  • Vollzeitkurs: Dauer in der Regel ca. 24 Monaten, mit wöchentlich ca. 30 Unterrichtstunden
  • Teilzeitkurs: Unterricht erfolgt abends und/oder samstags mit ca. 12 bis 15 Unterrichtstunden pro Woche; Dauer in der Regel ca. 48 Monate; zwischen 6 und 42 Monate
  • Fernkurs: mit Präsensveranstaltungen und online-Veranstaltungen kombiniert; Dauer in der Regel zwischen 24 und 48 Monate

Kosten und Finanzierung

Die berufliche Fortbildung zum Techniker erfolgt in der Regel an Berufsfachschulen, die keinerlei Schulgebühren verlangen. Evtl. sind Auslagen für Materialien, die im Rahmen von praktischen Übungen benötigt werden, erforderlich. Bei privaten Bildungsträgern fallen hingegen entsprechende Kursgebühren an.

Für die Technikerausbildung besteht ebenfalls ein Anspruch auf Meister-BAFöG, gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz, welches unabhängig von den persönlichen Einkünften und Vermögen gewährt wird.Weitere Informationen zum Meister-BAFöG findest du hier.

Kursaufbau

Berufsübergreifender Lernbereich

(ca. 400 bis 600 Unterrichtesstunden)

  • Deutsch und Kommunikation
  • Fremdsprachen
  • Betriebswirtschaft
  • Personalführung
  • Politik

Berufsbezogener Lernbereich

(ca. 1800 bis 2000 Unterrichtsstunden)

  • Die darin enthaltenen Fächer differieren in Abhängigkeit des Fachbereiches der Technikerausbildung.

Währen des Kurses werden in den einzelnen Fächern regelmäßig Klausuren geschrieben. Die daraus gebildeten Vornoten werden nicht in das Prüfungsergebnis eingerechnet, sie sind jedoch für die Prüfungszulassung ausschlaggebend.

Am Ende des Bildungsgangs wird das Staatsexamen durchgeführt, welches sich an Fachschulen aus vier allgemeinbildenden, vier fachbezogenen Fächern und der Projektarbeit (Technikerarbeit) inklusiv mündlichen Prüfungen zusammensetzt.

Gemäß der Rahmenvereinbarung über Fachschulen kann eine Projektarbeit einen Teil der staatlichen Prüfung darstellen. Diese Projektarbeit kann in Form einer theoretischen oder praktischen Ausarbeitung erfolgen. Der dazu benötigte Zeitumfang beträgt ca. 160 bis 240 Stunden.

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