Maschinen faszinieren Dich einfach und Chemie ist Dein Ding? Perfekt!
Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik steuern und überwachen vorwiegend automatisierte Maschinen und Anlagen für das Beschichten von Oberflächen aus Holz, Metall und Kunststoff mit Lacken, Farben, Kunststoffen, Korrosionsschutzmitteln mithilfe verschiedener Applikationsverfahren.
Der Ausbildungsberuf bietet eine Mischung aus Handwerk, Technik und IT. Neben dem Auftragen von Beschichtungsstoffen geht es auch um die Mitarbeit bei der Entwicklung von Beschichtungssystemen und -verfahren sowie die Kontrolle von Beschichtungsabläufen.


Sie haben sich für ein Studium des Studiengangs Chemieingenieurwesen/Farbe und Lack an der Hochschule Esslingen entschieden, wie wurden Sie auf den Studiengang aufmerksam?
Durch ein Schulpraktikum bei FreiLacke durfte ich die Lackbranche als spannendes und dennoch eher unbekanntes Anwendungsfeld der Chemie kennenlernen. Auf den Studiengang bin ich in Kombination mit der Ausbildung zur Lacklaborantin aufmerksam geworden.
Warum halten Sie den Studiengang für besonders attraktiv?
Das Studium bietet die Möglichkeit eine breite, allgemeinchemische Ausbildung in Kombination mit der Spezialisierung auf lacktechnische Fragestellungen zu erhalten. Lackingenieur*innen starten als Fachexperten in die Berufswelt und können Rohstoffeinflüsse in Lackrezepturen verstehen.
Besonders an dem Studiengang ist, dass durch die kleinen Studierendenzahlen in den Semestern eine familiäre Atmosphäre entsteht. Die Studierenden sind nicht nur anonyme Nummern, sondern bei den Professoren bekannt. Die gute Erreichbarkeit durch kurze Wege und die schnellen Antworten, auch auf Fragestellungen über das Studium hinaus, sind nicht selbstverständlich.
Wertvoll ist die Verknüpfung von theoretischen Inhalten mit der Praxis im Labor. Die Praktika in den Laboren tragen erheblich zum Verständnis bei und erleichtern darüber hinaus den Berufseinstieg.
Sie haben direkt nach dem Bachelor Abschluss eine Stelle in der Industrie gefunden, was machen Sie jetzt und wie gefällt es Ihnen an Ihrem neuen Arbeitsplatz?
Ich arbeite bei FreiLacke als Entwicklerin für Beschichtungssysteme in der Produktgruppe Composites. Meine Aufgabe ist die Entwicklung von Beschichtungen für Windkraftanlagen.
An meiner Arbeit gefällt mir besonders der abwechslungsreiche Alltag. Dieser entsteht durch die Kombination aus Formulierungsarbeit, Berechnungen, Recherchen und Dokumentation am Schreibtisch und der praktischen Arbeit im Labor.
Besonders viel Freude bereitetet es mir Teil eines Teams zu sein.

Die Hochschule Esslingen gehört seit vielen Jahren zu den ersten Adressen der Ausbildung für Lackingenieure in Deutschland. Der akkreditierter Bachelor-Studiengang Chemieingenieurwesen / Farbe und Lack belegte im letzten CHE-Ranking des „Zeit-Campus“ den ersten Platz. Er zeichnet sich durch einen hohen Praxisbezug aus – selbst unter Corona-Bedingungen konnten alle Labore und Praktika in Präsenz durchgeführt werden.
Chemieingenieure der fachlichen Ausrichtung Farbe und Lack der Hochschule Esslingen sind hochbegehrt und haben selbst in schwierigen Zeiten keine Schwierigkeiten direkt im Anschluss an das Studium eine Anstellung in der Industrie zu finden. Neben dem klassischen Bachelorstudiengang bietet die Hochschule Esslingen auch ein Studium mit erweiterter Praxis. Hier werden alle Praxisanteile in einer Firma absolviert, von welcher die Studierenden während des gesamten Studiums finanziell unterstützt werden.
Eine sehr interessante Option der persönlichen Weiterentwicklung ist das Masterstudium der Angewandten Oberflächen- und Materialwissenschaften, welches die Hochschule Esslingen gemeinsam mit der Hochschule Aalen seit 2009 erfolgreich betreibt. Dieses Studium verbindet die beiden Wissensgebiete
- Materialien und ihre Eigenschaften,
- Grenzflächen und Oberflächentechnologie und deren Verfahrenstechnik.
Dadurch werden die Absolventinnen und Absolventen befähigt, neue Materialien, Verbundwerkstoffe und ganze Bauteile mit an die Anwendung optimal angepassten Oberflächen zu entwickeln. Die Fachgebiete Farbe und Lack sind also in Esslingen sowohl im Bachelor als auch im Master vertreten.
Mehr Informationen zum Studiengang Chemieingenieurwesen / Farbe und Lack und zum Masterstudium der Angewandten Oberflächen- und Materialwissenschaften sowie zu Fragen rund um Bewerbung und Zulassung findest Du hier.
Bewerbungen sind bis zum 31. Juli 2021 möglich.
Bei Fragen zu den Studiengängen wenden Sie sich gerne an:
guido.wilke[at]hs-esslingen.de (Bachelor-Studiengang Chemieingenieurwesen / Farbe und Lack)
renate.lobnig[at]hs-esslingen.de (Master-Studiengang Angewandte Oberflächen- und Materialwissenschaften)

Die Ausbildung
Die Besonderheit an der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik besteht darin, dass jedes Material unterschiedlich behandelt werden muss. Daher wirst du in diesem Beruf sehr viele Verfahren und Prozesse kennenlernen. Die meisten Verfahrensmechaniker*innen arbeiten in großen Industriehallen. Dort planst du zuallererst die einzelnen Arbeitsschritte und bereitest Materialien und Werkstoffe vor – das heißt, beispielsweise flüssige Lacke und Pulver mischen und den Untergrund von Staub und Schmutz befreien. Der Umgang mit den nötigen Werkzeugen, Chemikalien und Anlagen macht einen großen Teil deiner Ausbildung aus. Wenn dann alles poliert und besprüht ist, kontrollierst du am Ende noch die Qualität der Produkte.
Voraussetzungen
Mind. Fachoberschulreife (Realschulabschluss) sowie technisches Verständnis und handwerkliches Geschick.
Viele Möglichkeiten
Nach der Ausbildung kannst du als Verfahrensmechaniker*in für Beschichtungstechnik in Industriebetrieben des Maschinen- und Anlagen- oder des Fahrzeugbaus, in der Möbelherstellung, in der Elektroindustrie sowie in der Kunststoff verarbeitenden Industrie arbeiten.
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Bei guten Leistungen ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit um ein halbes Jahr möglich.

Beruflich vorankommen
Eine Weiterbildung hilft dir, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, nach der Ausbildung als Verfahrensmechaniker*innen für Beschichtungstechnik, die Prüfung zum Industriemeister abzulegen.
Schwerpunkte der Ausbildung
- Grundlagen der mechanischen Fertigungs- und Fügeverfahren
- Vor- und Nachbehandeln von unbeschichteten und beschichteten Oberflächen
- Regeln von Produktionsprozessen
- Anwenden von Applikationsverfahren
- Umgang mit Betriebs- und Gefahrstoffen
- Bedienen, Überwachen und Warten von Einrichtungen und Anlagen
- Qualitätsmanagement