Lacklaborant*in

Was zeichnet diesen Beruf aus?

Welche Eigenschaften besitzt eine bestimmte Farbe oder ein Lack? Und welche Inhaltsstoffe sind dafür verantwortlich? Wie muss ein Lack beschaffen sein, der speziellen Anforderungen gerecht werden soll? Wie kann ich einen vorgegebenen Farbton perfekt nachstellen? Solche Fragen beschäftigen Lacklaborantinnen und Lacklaboranten während ihrer Ausbildung und natürlich auch danach.

Ein Film von Auszubildenden für Auszubildende.

Was macht eigentlich ein*e Chemiekant*in? Azubi Joel erzählt Dir, was eine Ausbildung bei BASF ausmacht und was Dich erwartet.

Was macht eigentlich ein*e Lacklaborant*in? Auszubildende Melina erzählt Dir, was eine Ausbildung bei BASF ausmacht und was Dich erwartet.

Was macht eigentlich ein/e Verfahrensmechaniker/-in? Azubi Andy erzählt Dir, was eine Ausbildung bei BASF ausmacht und was Dich erwartet.

Eine Ausbildung oder ein duales Studium bei BASF Coatings in Münster? Hier erfährst du mehr über deine Möglichkeiten.

Tim erzählt von seiner Ausbildung zum Lacklaboranten bei der Sika Deutschland GmbH.

 

Sie haben sich für ein Studium des Studiengangs Chemieingenieurwesen/Farbe und Lack an der Hochschule Esslingen entschieden, wie wurden Sie auf den Studiengang aufmerksam?

Durch ein Schulpraktikum bei FreiLacke durfte ich die Lackbranche als spannendes und dennoch eher unbekanntes Anwendungsfeld der Chemie kennenlernen. Auf den Studiengang bin ich in Kombination mit der Ausbildung zur Lacklaborantin aufmerksam geworden.
 

Warum halten Sie den Studiengang für besonders attraktiv?

Das Studium bietet die Möglichkeit eine breite, allgemeinchemische Ausbildung in Kombination mit der Spezialisierung auf lacktechnische Fragestellungen zu erhalten. Lackingenieur*innen starten als Fachexperten in die Berufswelt und können Rohstoffeinflüsse in Lackrezepturen verstehen.

Besonders an dem Studiengang ist, dass durch die kleinen Studierendenzahlen in den Semestern eine familiäre Atmosphäre entsteht. Die Studierenden sind nicht nur anonyme Nummern, sondern bei den Professoren bekannt. Die gute Erreichbarkeit durch kurze Wege und die schnellen Antworten, auch auf Fragestellungen über das Studium hinaus, sind nicht selbstverständlich.

Wertvoll ist die Verknüpfung von theoretischen Inhalten mit der Praxis im Labor. Die Praktika in den Laboren tragen erheblich zum Verständnis bei und erleichtern darüber hinaus den Berufseinstieg.
 

Sie haben direkt nach dem Bachelor Abschluss eine Stelle in der Industrie gefunden, was machen Sie jetzt und wie gefällt es Ihnen an Ihrem neuen Arbeitsplatz?

Ich arbeite bei FreiLacke als Entwicklerin für Beschichtungssysteme in der Produktgruppe Composites. Meine Aufgabe ist die Entwicklung von Beschichtungen für Windkraftanlagen.

An meiner Arbeit gefällt mir besonders der abwechslungsreiche Alltag. Dieser entsteht durch die Kombination aus Formulierungsarbeit, Berechnungen, Recherchen und Dokumentation am Schreibtisch und der praktischen Arbeit im Labor.

Besonders viel Freude bereitetet es mir Teil eines Teams zu sein.

Was macht eigentlich ein*e Chemikant*in in Ausbildung bei HAERING®? Im Video erfährst du mehr!

Die Hochschule Esslingen gehört seit vielen Jahren zu den ersten Adressen der Ausbildung für Lackingenieure in Deutschland. Der akkreditierter Bachelor-Studiengang Chemieingenieurwesen / Farbe und Lack belegte im letzten CHE-Ranking des „Zeit-Campus“ den ersten Platz. Er zeichnet sich durch einen hohen Praxisbezug aus – selbst unter Corona-Bedingungen konnten alle Labore und Praktika in Präsenz durchgeführt werden.

Chemieingenieure der fachlichen Ausrichtung Farbe und Lack der Hochschule Esslingen sind hochbegehrt und haben selbst in schwierigen Zeiten keine Schwierigkeiten direkt im Anschluss an das Studium eine Anstellung in der Industrie zu finden. Neben dem klassischen Bachelorstudiengang bietet die Hochschule Esslingen auch ein Studium mit erweiterter Praxis. Hier werden alle Praxisanteile in einer Firma absolviert, von welcher die Studierenden während des gesamten Studiums finanziell unterstützt werden.

Eine sehr interessante Option der persönlichen Weiterentwicklung ist das Masterstudium der Angewandten Oberflächen- und Materialwissenschaften, welches die Hochschule Esslingen gemeinsam mit der Hochschule Aalen seit 2009 erfolgreich betreibt. Dieses Studium verbindet die beiden Wissensgebiete

  • Materialien und ihre Eigenschaften,
  • Grenzflächen und Oberflächentechnologie und deren Verfahrenstechnik.

Dadurch werden die Absolventinnen und Absolventen befähigt, neue Materialien, Verbundwerkstoffe und ganze Bauteile mit an die Anwendung optimal angepassten Oberflächen zu entwickeln. Die Fachgebiete Farbe und Lack sind also in Esslingen sowohl im Bachelor als auch im Master vertreten.

Mehr Informationen zum Studiengang Chemieingenieurwesen / Farbe und Lack und zum Masterstudium der Angewandten Oberflächen- und Materialwissenschaften sowie zu Fragen rund um Bewerbung und Zulassung findest Du hier.

Bewerbungen sind bis zum 31. Juli 2021 möglich.

Bei Fragen zu den Studiengängen wenden Sie sich gerne an:

guido.wilke[at]hs-esslingen.de (Bachelor-Studiengang Chemieingenieurwesen / Farbe und Lack)

renate.lobnig[at]hs-esslingen.de (Master-Studiengang Angewandte Oberflächen- und Materialwissenschaften)

Jede Farbe ist anders

Im Lacklabor prüfen sie die Rohstoffe, die für die Herstellung eines bestimmten Produkts in Frage kommen, auf ihre Qualität und Verwendbarkeit, beispielsweise für eine neue Farbe. Sie entwockeln neue Rezepturen, die exakt für den Einsatz auf speziellen Untergründen wie Holz, Metall, Kunststoff oder Mauerwerk zugeschnitten sind. Dabei müssen sie berücksichtigen, ob der Lack mit Rolle, Pinsel oder Spritzpistole aufgetragen und welchen Einflüssen, wie Feuchtigkeit, UV-Strahlung oder mechanischen Belastungen, die Lackierung am Ende standhalten soll. Sie müssen auch in der Lage sein, die oben genannten Arbeitsgeräte fachgerecht zu bedienen.

Den richtigen Ton treffen

Lacklaborantinnen und Lacklaboranten lernen während ihrer Ausbildung eine ganze Reihe von Prüfmethoden und Verfahren für Farben und Lacke kennen: von der pH-Wert-Bestimmung, der Dichte-Berechnung, Messungen der Viskosität bis hin zu mechanischen Prüfungen, bei denen getestet wird, wie belastbar und elastisch die Produkte sind.

Manchmal müssen auch Sonderfarbtöne für bestimmte Kunden exakt nachgestellt werden, eine besondere Herausforderung für das Auge. Ebenso wichtig ist das Wissen um die chemischen und physikalischen Eigenschaften und das ZUsammenspiel der verschiedenen Inhaltsstoffe, wie Bindemittel, Pigmente, Lösemittel und Additive. Hier kommen auch Computer und Messgeräte zum Einsatz, mit deren Hilfe Farbtöne ganz genau gemessen werden können.

Voraussetzungen

Abitur oder guter Realschulabschluss

Am Ende zählt die Qualität

Ein großer Teil der Arbeit von Lacklaborantinnen und Lacklaboranten findet im Labor statt. Aber schon während der Ausbildung lernst du den gesamten Produktionsbetrieb kennen und knüpfst Kontakte zu deinen Kollegen aus anderen Bereichen. Denn der intensive Austausch mit den Kollegen ist der Schlüssel zum Erfolg. Echtes Teamwork ist gefragt, wenn beispielsweise gemeinsam mit den Chemikanten geplant werden muss, wie sich Versuchsanordnungen aus dem Lacklabor auf die großtechnische Produktion übertragen lassen.

Die richtige Mischung finden

Die Entwicklung und Produktion von Farben und Lacken ist ein spannender Prozess, an dem Lacklaboranten von Anfang bis Ende beteiligt sind, von der Prüfung der Rohstoffe über die genaue Dosierung der Inhaltsstoffe bis hin zur kontinuierlichen Qualitätskontrolle der fertigen Produkte, die an die Kunden ausgeliefert werden sollen. Die Entnahme von Produktproben, ihre Analyse und die Dokumentation der Ergebnisse mit Hilfe des Computers gehören ebenso zum abwechslungsreichen Berufsalltag wie präzise Farbtonmessungen oder die Durchführung chemischer und physikalischer Prüfverfahren.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre. Bei guten Leistungen ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit um ein halbes Jahr möglich.

Interessante Perspektiven

Lacklaborantinnen und Lacklaboranten arbeiten nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung in Unternehmen, die Lacke entwickeln und herstellen, bei Rohstoffherstellern, aber auch in wissenschaftlichen Instituten. Nach der Ausbildung eröffnen sich aber auch verschiedene Möglichkeiten für die weitere berufliche Entwicklung. So können Lacklaboranten eine Ausbildung zum Lacktechniker oder Industriemeister Fachrichtung Lack anschließen. Wer die entsprechenden Bildungsvoraussetzungen erfüllt, kann sich auch für ein Studium zum Bachelor oder Master of Science entscheiden, um beispielsweise Lackingenieur zu werden.

Schwerpunkte in der Ausbildung

  • Entwicklung und Herstellung von Farben und Lacken
  • Produktkontrolle und Qualitätssicherung
  • Anwendungstechnik
  • Responsible Care® (Verantwortung für die Umwelt)
  • Physikalische und chemische Prüfverfahren
  • Laborbezogene Informationstechnik

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung ist das Ende der Karriereleiter in der Lack- und Druckfarbenindustrie noch nicht erreicht. Wie wäre es mit einer Weiterbildung zum TechnikerMeister oder sogar einem Studium? Schau mal rein.

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